Frühzeitige Sehentwicklung im Blick: Empfehlungen für kindgerechte Screenings

In der Regel werden Kinder mit anatomisch vollständig angelegten Augen geboren. Das Sehen allerdings muss erlernt werden. Es ist entscheidend, mögliche vorliegende Störungen frühzeitig zu erkennen und ggf mit einer geeigneten Brille mit zu beheben.

Migra Optik Kinderoptometrie

Da die ersten sechs Lebensjahre unsere Kinder visuell besonders prägen, empfehlen wir Untersuchungszeiträume vorallem in den ersten sechs Lebensjahren:

  • 1. Lebensjahr: Es sollte überprüft werden, ob die Voraussetzungen zur normalen Entwicklung des Sehens gegeben sind. Ohne die aktive Mitarbeit des Kindes kann überprüft werden, ob Trübungen vorliegen, nicht altersgemäße Fehlsichtigkeit, Ungleichsichtigkeit (Anisometropien) oder offene Schielfehler.
  • 3. Lebensjahr: Mit ca. drei Lebensjahren (U7a-Untersuchung) können die wichtigsten Sehfunktionen überprüft werden, ob sie altersgemäß entwickelt sind. Zusätzlich zu den unter 1. genannten Prüfpunkten sollte die Sehschärfe, das räumliche Sehen, das Farbensehen sowie eine Feinbestimmung von Fehlsichtigkeit erfolgen.
  • 5. Lebensjahr: Vor der Einschulung sollte erneut das Sehen überprüft werden, ob es „schultauglich" ist.
  • 6.-7. Lebensjahr: Die axiale Länge eines Auges nimmt im Verlauf seiner Entwicklung zu. In unseren ersten Lebensjahren wird das Augenwachstum am stärksten vorangetrieben und verlangsamt sich dann bis zum Erwachsenenalter auf eine normale Größe. Bei einem kurzsichtigen Auge hingegen nimmt die axiale Länge weiterhin überproportional zu. Dieses Fortschreiten der Kurzsichtigkeit führt nicht nur zu einer Beeinträchtigung unserer Sehleistung, sondern hat auch Auswirkungen auf unsere Augengesundheit und erhöht die Anfälligkeit für Komplikationen. Es ist daher von großer Wichtigkeit, eine solche Entwicklung frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls bei zu schnellem Anstieg der Kurzsichtigkeit mit entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern. Nichterkannte Seheinschränkungen stehen oft in einem direkten Zusammenhang mit der Leistung in der Schule. Die Ursachen sind häufig in Fehlern des visuellen Systems begründet.
  • 7. Lebensjahr: Vor dem Beginn des zweiten Schuljahres empfiehlt sich eine intensive Überprüfung des beidäugigen Sehens, ob Störungen im Zusammenspiel mit den Augen zu asthenoptischen Beschwerden (Anstrengungsprobleme durch das Sehen) oder Lese- Rechtschreibprobleme führen könnten. Anschließend empfehlen sich regelmäßig weitere Untersuchungen, da die Augen meist bis zum 25. Lebensjahr wachsen und dieses Längenwachstum Veränderungen der Sehleistung zur Folge haben könnten. Die notwendigen Untersuchungen im Kindesalter erfolgen im Regelfall nicht im Rahmen der U- Untersuchungen. Eine umfassende visuelle Vorsorgeuntersuchung erfordert den Besuch einer geeigneten Fachrichtung, zum Beispiel ein auf Kinder-Optometrie spezialisierter Augenoptiker oder Augenarzt. Eine spezielle Messtechnik, die Skiaskopie, ermöglicht jedoch eine Augenüberprüfung ohne Tropfen (Weitstellung der Pupillen).

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